NACHRUF
Unsere Schulgemeinde trauert um ihren ehemaligen und langjährigen Konrektor Udo Schwehn.
Am 19. Mai 2021 verstarb Herr Schwehn im Alter von 77 Jahren. Er war über Jahrzehnte die Seele in unserer Schule und begleitete alle schulpolitischen Entwicklungen über die Jahre seines Schaffens und half unserer Goldbachschule daran zu wachsen. Veränderung nahm er als Herausforderung an und gestaltete so das Schulleben maßgeblich.
Als Sportlehrer, Religionslehrer, Konrektor, Kollege und einfach nur Lehrer, der immer das Wohl der Schüler und Kollegen im Sinn hatte, fehlt er uns sehr.
Wir trauern um einen beliebten Lehrer und Kollegen, der immer freundlich, lächelnd
und mitfühlend ein Teil unser aller Leben war.
Wir trauern um einen Gestalter unserer Schule und wertvolles Mitglied der Schulleitung über viele Jahrzehnte.
Wir trauern um einen Menschen, der in unseren Herzen weiterlebt.
Die Schüler, die Kollegen, die Goldbachschule waren sein Leben.
Nachruf
Die Schulgemeinde der Goldbachschule trauert um ihren ehemaligen Lehrer und Kollegen, Herrn
Ulrich Maxeiner
der am 2. Januar 2018 im Alter von 81 Jahren verstorben ist.
Von 1973 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1998 hat Herr Maxeiner mit hoher fachlicher Kompetenz, großem Einsatz und Pflichtbewusstsein an unserer Schule zum Wohle unserer Schülerinnen und Schüler gewirkt.
Wir trauern mit seiner Familie und werden den geschätzten Pädagogen und liebenswürdigen Kollegen immer in Erinnerung behalten.
Heiko Bickel Ellen Arhelger-Müller
Schulleiter Personalratsvorsitzende
Roland Metz (Dienstag, 01 Juni 2021 10:42)
Nachruf Udo Schwehn 31. Mai 2021
Wir stehen hier, um von einem geschätzten Pädagogen, bei vielen Schülern sehr beliebten Lehrer Abschied zu nehmen.
Schule war sein Leben, erfüllte ihn, war in gewisser Hinsicht seine Leidenschaft. Das ist die Würdigung im Telegrammstil, die Udo aber nicht gerecht würde.
Deshalb versuche ich, ein wenig zu konkretisieren.
Herr Schwehn, der beliebte und geachtete Pädagoge. Genau diese beiden Merkmale treffen auf ihn zu. Immer hatte er ein offenes Ohr für die Schülerschaft. Nicht nur im Unterricht, auch die Pausen nutzte er in der Regel, Banane essend, auf dem Schulhof zu Gesprächen, Fragen, Anliegen und zu schlichtenden Streitigkeiten, die ebenfalls zum Schulalltag gehörten. Dazu die DLRG-Arbeit incl. Schulungen und Freizeiten an der Krombachtalsperre und in Südtirol, die TT-AG, die Foto- und Film-AG, später die AGs im Betätigungsfeld PC, um kurz die aus meiner Beobachtung wichtigsten zu nennen. Großen Wert legte er auf den Schwimmunterricht, zuerst in Haiger, dann in Eibelshausen und Dillenburg. All dieses Tun war geprägt von genereller Zuwendung, umsichtigem und deeskalierendem Reden und Handeln, auch und gerade in Konfliktfällen.
Udo, der wertvolle und weitsichtige Konrektor, der beim Stundenplanbau notfalls tagelang akribisch den Bedürfnissen der Kolleginnen und Kollegen zu entsprechen bemüht war, stets darauf bedacht, möglichst allen gerecht zu werden. Das galt mit wenigen Abstrichen auch für den Vertretungsplan. Im Schulalltag war er immer der aufmerksame und umsichtige Kollege, der das Wohl des Kollegiums permanent im Auge hatte.
Sowohl in der Schulleitung wie auch im Kollegium wurden seine organisatorischen Kompetenzen geschätzt. Der Aufbau der Haupt- und Realschule trägt deutlich seine „Handschrift“, auch die damit verbundenen An-, Um- und Neubauten, die er kritisch konstruktiv begleitete. Vor allem die umfangreiche Betonsanierung ist mir als Beispiel noch deutlich vor Augen. Die Ruhe bewahren, das war eine weitere Stärke, die er nicht nur, aber auch in Konferenzen zeigte.
Und schließlich gab es noch Udo, genüsslich seine Pfeife rauchend, gern in geselliger Runde in ernste wie auch unterhaltsame Gespräche vertieft. Dazu konnte er über Neuerscheinungen bei Märklin-Eisenbahnen wie auch trendige, schnelle BMWs ins Schwärmen kommen.
Leider befiel ihn bereits wenige Jahre nach seiner Pensionierung die lästige und ihn zunehmend schwächende Refluxkrankheit. Dennoch galt sein Interesse bis ins Jahr 2021 immer wieder der GBS, wollte er doch möglichst detailliert wissen, welche Neuigkeiten wir von der Schule berichten könnten. Auch hier zeigten und zeigen sich die hässlichen Folgen der Corona-Pandemie in Form zunehmender Vereinsamung, die möglicherweise mit zu seinem Tod beitrug.
Dankbar für die gemeinsame Zeit und traurig über den nicht mehr möglichen Abschied bleibt
Roland
Sigrid Holighaus (Freitag, 28 Mai 2021 17:50)
Vielen Dank für den wertschätzenden Nachruf für meinen Bruder Udo Schwehn!
Im Namen meiner Familie
Sigrid Holighaus
Bernd Seipel (Donnerstag, 27 Mai 2021)
Danke für jahrzehntelange,enge Zusammenarbeit!
Eiershausen - Im Herbst 1973 führte mich die Suche nach Herrn Udo Schwehn in dieses Dörfchen.
Ein Ort, in dem ich vorher nie war.
Ich wollte nach meinem Referendariat aus NRW in den Schuldienst des Landes Hessen wechseln.
Mir war bekannt, dass im Dillkreis Lehrermangel herrschte.
Ein Freund hatte mir den Namen des vorübergehend für die Leitung der Goldbachschule Frohnhausen verantwortlichen Lehrers Schwehn genannt.
Ich traf in der Betzelbachstraße in Eiershausen auf einen überaus freundlichen und auf Anhieb sehr sympathischen jungen Mann beim Umgraben des Gartens vor seinem Elternhaus - Udo Schwehn.
Der nördliche Dillkreis galt damals als das „Ende der Welt.“ Die meisten frisch ausgebildeten Lehrkräfte zog es in die Nähe größerer Städte.
So zeigte er sich Herr Schwehn überrascht, dass jemand von sich aus an einer Lehrerstelle im nördlichen Dillkreis interessiert war.
Er erläuterte mir die Gegebenheiten an der Goldbachschule (Kollegium, Schülerzahlen, Einzugsgebiet).
Nach einer Besichtigung der relativ neuen Schule waren wir uns über meinen geplanten Berufsstart zum 1.2.1974 in Frohnhausen schnell einig.
Das war der Anfang.
Es folgten 35 Jahre enger, vertrauensvoller und konstruktiver Zusammenarbeit. 17 Jahre davon als gemeinsam Verantwortliche in der Schulleitung.
Udo Schwehn war verlässlich, konnte hervorragend organisieren und war kaum aus der Ruhe zu bringen. Bei Problemen gab es immer Lösungen.
Er verfügte über einen „guten Draht“ ins Kollegium, war bei seinen Schülerinnen und Schülern beliebt und pflegte Kontakte auch über die Schulzeit hinaus.
Seine „Steckenpferde“ in der Unterrichtsarbeit waren die Foto/Film-AG, Erteilung regelmäßigen Schwimmunterrichts zunächst in Haiger, dann über viele Jahre in Eibelshausen und Dillenburg, Tischtennis und sein ehrenamtliches Engagement bei der DLRG.
Schon seine Verabschiedung aus dem aktiven Dienst als Konrektor im Jahr 2009 hat viele bewegt. Neben Kollegium Schülerinnen und Schülern auch Sekretärinnen und Hausmeister.
Er wurde spürbar vermisst.
Heute gilt es, für immer Abschied zu nehmen von einem liebenswerten, hoch geschätzten Kollegen, der für mich persönlich von Anfang an eine starke Stütze im Rahmen unserer gemeinsamen Arbeit an der Goldbachschule Frohnhausen war.
Die über viele Jahre gewachsene Schulgemeinde wird ihn darüber hinaus in bleibender Erinnerung behalten.
Danke, Udo!
Bernd Seipel
Haiger, den 27.05.2021
Ottmar Berger (Donnerstag, 27 Mai 2021 10:32)
Was für eine traurige Nachricht erreichte mich am 20.05.2021.
Eine E-Mail von Gudrun Kienzle ohne Betreff, die ich an diesem Morgen öffnete und erfuhr, dass Udo Schwehn im Haus Kronberg in Ewersbach verstorben war. Bei einem Besuch im Eschenburger Seniorenheim konnte ich mit ihm letztmalig persönlich sprechen, dann nur noch alle paar Wochen per Telefon. Immer erkundigte er sich, ob es in der Goldbachschule etwas Neues gäbe. Als ich ihn auf die besonderen Umstände im Schulbetrieb während der Corona-Pandemie hinwies, antwortet er mir, dass er die Situationen, die vom Alltäglichen abwichen, mochte. "Da geht es richtig rund, das mag ich!", so seine Aussage.
Ich erinnere mich sehr oft auf an unser erstes Treffen am Dienstag in der letzten Woche der Sommerferien im Jahr 1999. Es stand die Entscheidung zwischen dem Einstieg in den Lehrerberuf oder einer weiteren Tätigkeit im Bereich IT an. Mit großem Eifer zeigte mir Udo Schwehn zusammen mit Silke Kirsten die Goldbachschule und insbesondere den damaligen EDV-Raum, der mir sehr gefiel. So sagte ich ihm zu und er erwiderte die Zusage mit dem Satz: "Dann sehen wir uns am am Freitag zur Gesamtkonferenz, da erhalten Sie ihren Stundenplan und dann stehen Sie am Montag vor der Klasse". Erst zu Beginn des Schuljahres wurde mir die Tragweite dieses Satzes bewusst.
Udo Schwehn hat es mir in meinem ursprünglich gewählten Beruf ermöglicht, ganze 19 schöne Jahre als Mathematik-, Informatik- und Sportlehrer zu arbeiten und ganz nette Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler in der Goldbachschule kennenzulernen. Aufgrund seiner verständlichen und menschlichen Art konnte man sich immer an Udo Schwehn wenden, wenn "Not am Mann" war und man auch einmal während der Unterrichtszeit einen wirklich wichtigen Termin wahrnehmen musste.
Für die schöne Zeit in der Goldbachschule bin ich ihm dankbar und dies werde ich nie vergessen.
Ottmar Berger
Ellen Arhelger-Müller (Mittwoch, 26 Mai 2021 15:43)
Lieber Udo,
Briefe schreiben soll therapeutische Wirkung haben.
Corona hat so Vieles verhindert und nun müssen wir von dir Abschied nehmen und werden dies nicht in einem angemessenen und würdigen Rahmen tun können. Wir können uns nicht über gemeinsame Anekdoten amüsieren, gemeinsam traurig sein oder uns mit Worten und Gesten trösten. Nun, da wir diese Form des Abschieds nicht ausleben können, bekommt er einen noch größeren Stellenwert und fordert uns sehr.
Aber auch das würdest du verstehen.
Die Goldbachschule warst du und du warst die Goldbachschule. Manchmal sehe ich dich noch mit deinem Herrentäschchen in Richtung Runder Tisch eilen oder ich sehe dich grinsend im Lehrerzimmer stehen, wo du dich über einen Kollegen amüsierst.
Du hast dich gerne amüsiert und gelacht, du warst neugierig und immer zur Stelle, wenn man Hilfe und Unterstützung in der Schule oder auch Zuhause brauchte. Dein Verständnis war unendlich und deine Hilfsbereitschaft hat einen großen Teil der Schul-Familie so lebens- und liebenswert gemacht.
Du hast es auch immer wieder geschafft, aus unserer Schul-Familie Partyvolk zu machen. Die Feiern sind noch heute legendär und du hättest deine größte Freude daran, mit uns über all die verrückten Momente während dieser Feiern zu plaudern; mit der Pfeife in der Hand, die Beine übereinandergeschlagen, im karierten Hemd und grinsend….
Das Bild, dass du in den letzten beiden Wochen aller Sommerferien unter deinem Apfelbaum sitzend deinen Stundenplan to go zusammengesteckt hast, habe ich immer vor Augen. Der Stundenplan wurde erst zum Plan, wenn er so viel Pädagogik und Weitblick enthielt, dass Schüler und Kollegen den größtmöglichen Profit davon hatten.
Vermutlich hast du keinen einzigen Tag in der Schule gefehlt und wenn der jeweilige aktuelle BMW-Sportwagen auf seinem Stammparkplatz stand konnte der Tag an der Goldbachschule starten. Den Vertretungsplan hast du morgens mit der Hand auf umweltbewussten DIN-5 Blätter geschrieben, manchmal musste auch mal ein zweiter Zettel herhalten. Als Apple-Fan der ersten Stunde würdest du heutzutage ganz sicherlich alles Digitale begrüßen und mit vollem Einsatz nutzen.
Die Schüler und du – eine unendliche Geschichte. Sie lagen dir alle unendlich am Herzen und dein Wirken und Handeln hatte stets das Wohlergehen aller Schüler der Goldbachschule im Blick. Auch über die „ehemaligen Schüler“ würdest du stundenlang witzige und bewegende Geschichten zum Besten geben; man könnte sicherlich ein Buch darüber schreiben.
Du hast die Goldbachschule schweren Herzens verlassen und du wirst immer ein Teil der Schule sein und du bist in unseren Herzen.
Wir trauern um dich und werden dich nie vergessen.
Die Schüler, die Kollegen und die Goldbachschule waren dein Leben.
Ellen Arhelger-Müller